Sein Buch über die Jahre nach 1945 in Deutschland – „Wolfszeit“ – stand wochenlang auf den Bestsellerlisten. Nun hat sich der Journalist und Autor Harald Jähner erneut einer wichtigen, und unerwartet aktuellen historischen Ära angenommen – den fünfzehn Jahren der Weimarer Republik zwischen den beiden Weltkriegen. „Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen“ führt zunächst ins Jahr 1918. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die Demokratie scheint gesiegt zu haben. Das Neue ist das Aufregende: ob „Neue Frau“, „Neues Wohnen“ oder „Neues Denken“ - die Emanzipation der Geschlechter, der Aufbruch in Mode, Alltag, Arbeit und Freizeit verheißt Hoffnung auf Fortschritt. Doch es gibt einen großen Teil der Deutschen, die den Aufbruch nicht mitmachen will. In den Jahren bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wird der Graben zwischen Modernisierern und Gegnern immer tiefer. Harald Jähners Beschreibung und erneute Vergegenwärtigung dieser Zwischenkriegszeit liest sich spannend und erscheint leider auch unerwartet sehr aktuell.

radioeins präsentiert in Kooperation mit Rowohlt Berlin die Buchpremiere von Harald Jähners Gesamtschau der 20er Jahre im rbb Sendesaal.

Die Lesung ist bis zum 10.03.2023 nachhörbar.

radioeins Literaturagentin Gesa Ufer unterhält sich mit Harald Jähner über sein Buch, Schauspielerin Fritzi Haberlandt („Babylon Berlin“) liest daraus vor. radioeins überträgt die Lesung live von 18 – 19.30 Uhr im Radio und auf radioeins.de.

„Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen“ erscheint am 16. August 2022 im Verlag Rowohlt Berlin, 480 Seiten, 28 €. Das Hörbuch erscheint bei Argon.

Harald Jähner, Jahrgang 1953, war bis 2015 Feuilletonchef der «Berliner Zeitung», zugleich Honorarprofessor für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin. 2019 erschien das Buch «Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945 – 1955», das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde und monatelang auf der «Spiegel»- Bestsellerliste stand; es erschien in mehreren Ländern, darunter USA und England, wo es für den Baillie-Gifford-Preis nominiert ist. «Wolfszeit» soll als Serie verfilmt werden.