Klimaminute - Was ist eigentlich mit dem Golfstrom?
Die Ozeane auf der Erde werden von vielfältigen Strömungen durchzogen. Die Zirkulation des Golfstroms ist dabei eines der stärksten Strömungssysteme. Er transportiert warmes, salziges Wasser aus den Subtropen bis in die Arktis, und führt anschließend abgekühltes Wasser zurück. Nebenbei sorgt er für ein angenehmes Klima in Nordeuropa.
Vorangetrieben wird die Zirkulation von Winden und den Unterschieden in Temperatur und Salzgehalt des Wassers. Je kälter und salzreicher das Wasser, desto dichter und schwerer wird es. Wenn es also Richtung Norden strömt, kühlt es ab, sinkt in tiefere Gefilde und fließt wieder Richtung Süden zurück.
Problematisch werden dabei die höheren Temperaturen im Norden sowie das Abtauen des Grönländischen Eisblocks, der immer mehr Süßwasser in das vom Salzgehalt getriebene System spült.
Klimamodelle zeigen, dass sich der Strom noch im 21. Jahrhundert deutlich verlangsamen wird. Das birgt zahlreiche Risiken für Rückkoppelungen, die die Erderwärmung noch weiter vorantreiben und zu langfristigen, unumkehrbaren Verschiebungen von Niederschlagsmustern und einem noch höheren Meeresspiegelanstieg führen würden.
Wenn es uns nicht gelingt, die Klimakrise zu bewältigen, wird die seit über 10.000 Jahren anhaltende stabile Klimaphase spätestens gegen Ende des 21. Jahrhunderts zu Ende gehen.